Miete, Nebenkosten und wie man sparen kann

Neben der Miete sind die Nebenkosten für viele Menschen der größte Kostenblock. Ein regelmäßiger Vergleich von Strom-, Gas- und Internetanbietern kann hier viel Geld sparen.

Vielleicht bist du schon von zu Hause ausgezogen, vielleicht stehst du aber auch erst vor deinem Umzug in die erste eigene Wohnung oder in eine Wohngemeinschaft. Endlich hast du mehr Unabhängigkeit, aber plötzlich tauchen viele Fragen auf: Welche Rechte und Pflichten habe ich als Mieter? Wie funktioniert die Nebenkostenabrechnung und wie bekomme ich meinen Stromvertrag geregelt? Keine Sorge, in diesem Blogbeitrag klären wir all diese Fragen ausführlich und am Ende bist du bestens gerüstet, um dich souverän in der Welt der Verträge zu bewegen.

Wohnungssuche

Bei der Wohnungssuche sind vor allem das Budget und die Lage entscheidend. WG-Zimmer, Ein-Zimmer-Apartments oder auch Zimmer in Studentenwohnheimen sind in der Regel günstiger als eine klassische Wohnung. Manchmal sind die Zimmer bereits möbliert, so dass keine Kosten für die Einrichtung anfallen.

Der Mietvertrag ist der Schlüssel zur ersten Wohnung 

Wenn du die passende Wohnung gefunden hast, ist der Mietvertrag sozusagen der Schlüssel zu deinem neuen Zuhause. In diesem wichtigen Dokument stehen die Namen aller Mieter und Vermieter, die Daten der Wohnung, der Beginn des Mietverhältnisses (Datum) und die Angabe, ob der Mietvertrag befristet oder unbefristet ist, die Höhe der monatlichen Miete und die Kaution. Es gibt aber auch Dinge, die nicht ausdrücklich im Mietvertrag geregelt sind. Ein wichtiges Recht des Mieters ist die Beseitigung von Mängeln. Der Vermieter ist verpflichtet, die Wohnung in einem vertragsgemäßen Zustand zu übergeben und Mängel zu beseitigen (sofern diese nicht vom Mieter selbst verursacht wurden). Beseitigt der Vermieter gravierende Mängel nicht rechtzeitig, hast du als Mieter das Recht, die Miete zu mindern. Typische Mängel sind zum Beispiel eine defekte Heizung in der kalten Jahreszeit, aber auch Probleme mit den Wasserleitungen oder undichte Fenster. Gut zu wissen ist auch, dass kleine Haustiere wie Schildkröten, Kaninchen oder Wellensittiche jederzeit ohne Erlaubnis des Vermieters in der Wohnung leben dürfen. Komplizierter wird es bei der Haltung von Katzen und Hunden, hier muss der Vermieter grundsätzlich um Erlaubnis gefragt werden. Neben den Rechten als Mieter hast du natürlich auch Pflichten. Die grundlegendste Pflicht ist die pünktliche Zahlung der Miete. Am besten richtest du dafür einen Dauerauftrag ein. Als Mieter verpflichtest du dich auch, die Hausordnung einzuhalten. Darin sind zum Beispiel die Ruhezeiten oder die Nutzung der Gemeinschaftsräume geregelt.

Sofern im Mietvertrag nichts anderes vereinbart ist, sind Kündigungsfristen und Mieterhöhungen gesetzlich geregelt, um deine Interessen zu schützen und dir Sicherheit zu geben. Für Mieter gilt grundsätzlich eine gesetzliche Kündigungsfrist von drei Monaten. Vermieter dürfen dagegen nur kündigen, wenn sie ein „berechtigtes Interesse“ haben. Dieses liegt nach dem Bürgerlichen Gesetzbuch in drei Fällen vor. Erstens bei Eigenbedarf, also wenn der Vermieter die Wohnung selbst bewohnen will. Als zweiten Kündigungsgrund nennt der Gesetzgeber die „angemessene wirtschaftliche Verwertung“. Danach ist eine Kündigung gerechtfertigt, wenn der Vermieter nachweisen kann, dass er durch die Vermietung erhebliche wirtschaftliche Nachteile erleidet. Und drittens, wenn eine Vertragsverletzung vorliegt, z.B. wenn der Mieter die Miete nicht zahlt. Eine Ausnahme bilden Einliegerwohnungen, bei denen der Vermieter ein Sonderkündigungsrecht hat.

Mietkaution

Mieter müssen in der Regel zu Beginn des Mietverhältnisses eine Mietkaution hinterlegen. Die Höhe der Mietkaution ist gesetzlich auf drei Monatsmieten (ohne Vorauszahlungen für Betriebs- und Heizkosten) begrenzt. Das Geld dient dem Vermieter als Sicherheit, falls der Mieter zum Beispiel einen Schaden in der Wohnung verursacht und nicht dafür aufkommt. Nach dem Auszug erhält der Mieter die Kaution zurück, sofern keine Schäden in der Wohnung entstanden sind, für die er aufkommen muss. Bei jungen Mietern verlangen Vermieter manchmal eine Bürgschaft der Eltern als Sicherheit. Bei Mietwohnungen wird außerdem manchmal eine Schufa-Selbstauskunft vom Mieter verlangt. Wie man mehr aus der Mietkaution herausholen kann, haben wir in diesem Blogbeitrag dargestellt: https://fiducation.de/mehr-aus-der-mietkaution-rausholen/

Nebenkosten

Neben der Miete fallen für die Wohnung Nebenkosten an. Diese werden monatlich als Pauschale auf die Miete aufgeschlagen und umfassen kalte und warme Betriebskosten. Zu den „kalten“ Nebenkosten gehören Dinge wie Müllabfuhr und Versicherungen, die in der Regel nach der Wohnfläche auf die Mieter umgelegt werden. Wer also mehr Platz hat, zahlt auch mehr für diese Kosten. Zu den „warmen“ Nebenkosten gehören Heizung und Warmwasser. Diese Kosten hängen davon ab, wie viel du davon brauchst. Wenn du zum Beispiel im Winter viel heizt und viel Warmwasser brauchst, zahlst du mehr.

Beispielhafte Nebenkostenabrechnung

Wenn die Nebenkosten sehr niedrig angesetzt sind oder du überdurchschnittlich viel Wasser und Heizung verbrauchst, musst du mit einer Nachzahlung rechnen. Wenn du sparsam mit Wasser und Heizung umgehst, kann es auch zu einer Rückzahlung kommen. In jedem Fall ist es wichtig, die Nebenkostenabrechnung anhand des Mietvertrages genau zu prüfen. Die Nebenkostenabrechnung wird jährlich erstellt und muss dir spätestens zwölf Monate nach Ende des Abrechnungszeitraums zugestellt werden. Danach hast du 30 Tage Zeit, die Nebenkostenabrechnung zu prüfen. Dabei solltest du insbesondere darauf achten, ob bestimmte Kosten im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegen sind und ob Kostenpositionen auftauchen, die nicht im Mietvertrag stehen. Grundsätzlich sollte die Nebenkostenabrechnung deines Vermieters übersichtlich und verständlich sein. Der Abrechnungszeitraum, die Auflistung der Gesamtkosten, der Verteilerschlüssel und die dazugehörigen Erläuterungen sowie die Vorauszahlungen sollten aufgelistet sein.

Falls du die Chance hast, beispielsweise deinen Gasanbieter selbst auszusuchen findest du gute Tarife bei Verivox oder auch Check24.

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Stromanbieter aussuchen

Strom ist nicht in den Nebenkosten enthalten. Mieter können ihren Stromanbieter selbst wählen und schließen einen separaten Vertrag ab. Wer keinen eigenen Vertrag abschließt, wird automatisch vom Grundversorger beliefert. Da dieser aber meist sehr teuer ist und es in der Regel große Preisunterschiede zwischen den Anbietern gibt, empfiehlt sich ein Vergleich über eine Vergleichsplattform, wie beispielsweise Check24 oder Verivox. Auch eine regelmäßige Überprüfung, zum Beispiel einmal im Jahr, ist sinnvoll. Neben einem Grundpreis zahlt man pro verbrauchte Kilowattstunde. Ein Single-Haushalt verbraucht in einer 30 Quadratmeter großen Wohnung etwa 1.300 kWh Strom im Jahr. Das ist allerdings nur ein Durchschnittswert, der je nach Lebensstil und Ausstattung stark von der Realität abweichen kann. Die monatlichen Stromkosten liegen für diesen Verbrauch derzeit bei einem guten Tarif bei etwa 30 €. Der Vergleich zeigt, dass gegenüber der Grundversorgung erhebliche Einsparungen möglich sind. Zudem ist es möglich, den Preis durch einen Vertrag zu fixieren. Dies erhöht die Planungssicherheit.

Ein Stromvergleich bei Plattformen wie Check24 oder Verivox kann sich lohnen

In der Regel verlangt der Stromversorger wie bei den Nebenkosten eine Abschlagszahlung. Am Ende des Abrechnungszeitraums prüft der Stromversorger, wie viel Strom du mit den Abschlagszahlungen bereits bezahlt hast und wie viel Strom du tatsächlich verbraucht hast. Hast du mehr Strom bezahlt, als du verbraucht hast, bekommst du den Überschuss zurück. Ansonsten musst du nachzahlen.

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Internetanbieter aussuchen

Auch bei der Wahl des richtigen Internetanbieters ist es sinnvoll, verschiedene Anbieter und Tarife zu vergleichen. Neben den technischen Aspekten gibt es auch erhebliche Preisunterschiede. Daher sollten neben dem monatlichen Preis auch Faktoren wie Geschwindigkeit, Vertragslaufzeit und mögliche Zusatzleistungen berücksichtigt werden. Oft bieten Internetanbieter auch attraktive Neukundenrabatte an, die sich positiv auf deine monatlichen Ausgaben auswirken können. Auch hier findet man bei Check24 und Verivox spannende Tarife.

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Fazit

Wer sich regelmäßig mit seinem Internettarif, dem Stromanbieter oder sogar dem Gasanbieter auseinandersetzt kann einige hundert Euro, teilweise sogar noch mehr einsparen. Auch der Check der Nebenkostenabrechnung kann einem einige Euros sparen. Am Anfang mag vieles noch kompliziert und unverständlich wirken. Je öfter man das Ganze erledigt desto schneller geht es und lohnt sich daher dann sogar noch mehr.

Euch fallen noch weitere Möglichkeiten ein, wie man bei den Ausgaben einsparen kann oder ihr kennt weitere Vergleichsportale? Lasst es uns in den Kommentaren wissen.

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