Kostenlos den Schufa-Basisscore abfragen
Der Schufa-Score konnte bisher nur einmal jährlich auf Antrag abgefragt werden. Seit einigen Wochen ist es jedoch möglich, den Schufa-Score auch kostenlos, jederzeit, abzufragen. Wie das genau funktioniert, erklären wir in diesem Artikel.

Bisher war es nur einmal im Jahr möglich, den SCHUFA-Score kostenlos anzufordern. Seit Kurzem können Verbraucher ihre Bonität jedoch jederzeit und ohne zusätzliche Kosten online einsehen. In diesem Artikel zeigen wir Ihnen Schritt für Schritt, wie die kostenlose Abfrage des SCHUFA-Scores funktioniert.
Das steckt hinter dem neuen Schufa-Score
Schufa-Score ist ein Begriff, der sich auf die Bewertung der Kreditwürdigkeit einer Person in Deutschland bezieht. Die Schufa (Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung) ist eine private Wirtschaftsauskunftei, die Informationen über das Zahlungsverhalten von Verbrauchern und Unternehmen sammelt und speichert. Der Schufa-Score ist eine aus verschiedenen Faktoren errechnete statistische Kennzahl, die angibt, mit welcher Wahrscheinlichkeit eine Person in Zukunft ihren finanziellen Verpflichtungen nachkommen wird.
In die Berechnung des neuen Schufa-Scores fließen verschiedene Daten ein.
Was sind die 12 neuen Schufa-Kriterien?
- Alter der ältesten Kreditkarte
- Alter der aktuellen Adresse
- Anzahl von Anfragen und Abschlüssen für Girokonten und Kreditkarten in den vergangenen 12 Monaten
- Kredit mit der längsten Restlaufzeit
- Anzahl von Anfragen im Bereich Telekommunikation & (Online)-Handel in den vergangenen 12 Monaten
- Alter des ältesten Bankvertrags
- Immobilienkredit oder Bürgschaft
- Aufgenommene Ratenkredite in den vergangenen 12 Monaten
- Kreditstatus
- Vorliegen einer Identitätsprüfung
- Jüngster Rahmenkredit
- Zahlungsstörungen
Der Schufa-Score kann zwischen 0 und 100 liegen. Ein hoher Score weist auf eine bessere Kreditwürdigkeit hin, ein niedriger Score auf ein höheres Ausfallrisiko. Ein schlechter Score kann sich negativ auf die Chancen auswirken, Kredite oder andere Finanzprodukte zu erhalten. Banken und andere Kreditgeber verwenden den Schufa-Score häufig als eine der Grundlagen für Kreditentscheidungen.
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Scorewert
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Ausfallrisiko |
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Höher als 97,5 %
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Sehr geringes Ausfallrisiko |
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95 – 97,5 %
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Geringes bis überschaubares Ausfallrisiko |
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90 – 95 %
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Zufriedenstellendes bis erhöhtes Risiko |
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80 – 90 %
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Deutlich erhöhtes bis hohes Risiko |
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50 – 80 %
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Sehr hohes Ausfallrisiko |
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Niedriger als 50 %
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Kritisches Ausfallrisiko |
Beispielsweise können sich häufige Wohnortwechsel oder eine hohe Anzahl von Girokonto-Abschlüssen negativ auf den Score auswirken. Der Algorithmus, mit dem der Schufa-Score berechnet wird, war lange geheim. Die Auskunftei betrachtete ihn als Geschäftsgeheimnis. Das hat sich geändert, denn der Europäische Gerichtshof (EuGH) erklärte, Verbraucher haben das Recht zu erfahren wie Scores zustande kommen.
Wichtig ist, dass der Schufa-Score nicht der einzige Faktor ist, den Kreditgeber bei der Bewertung eines Kreditantrags berücksichtigen. Auch andere Informationen wie das Einkommen und die berufliche Stabilität des Antragstellers spielen eine Rolle. Es besteht auch die Möglichkeit, eine Selbstauskunft bei der Schufa zu beantragen, um den eigenen Score einzusehen und eventuelle Fehler zu korrigieren.
So kann man den Schufa-Score einsehen
Die Schufa möchte digitaler und transparenter werden. Dafür hat sich die Schufa die App Bonify gekauft. Bonify hat jetzt Zugriff auf die Schufa-Berechnung. So können Nutzer der App jederzeit den sogenannten Schufa-Basisscore einsehen. Geplant ist zudem, dass Nutzer in Zukunft per Push-Mitteilung über negative Schufa-Einträge direkt informiert werden. Die App ist daher besonders für Menschen mit einem negativen Schufa-Score interessant, deshalb gibt es auch durchaus Kritik an der App. Alternativ gibt es auch die Möglichkeit direkt auf der Schufa Seite einmal im Jahr den Schufa-Score kostenlos zu beantragen. Hierzu muss man bis an das Website-Ende scrollen und auf „Datenkopie beantragen“ klicken.
Kritik an der App Bonify
Datenschutzbedenken: Es wurde berichtet, dass die Bonify-App weitreichenden Zugriff auf die persönlichen Finanzdaten der Nutzerinnen und Nutzer verlangte. Dazu gehörten Informationen über Kontostände, Transaktionen, Kreditkartenabrechnungen und andere sensible Finanzdaten. Einige Nutzerinnen und Nutzer hatten Bedenken hinsichtlich der Sicherheit dieser Daten und befürchteten einen möglichen Missbrauch oder eine Weitergabe an Dritte.
Unklare Datenweitergabe: Kritisiert wurde auch, dass Bonify die Finanzdaten der Nutzerinnen und Nutzer möglicherweise an Dritte weitergibt, ohne diese ausreichend transparent darüber zu informieren. Es sei nicht immer klar, welche Daten zu welchem Zweck an welche Unternehmen weitergegeben würden.
Unklare Geschäftspraktiken: Es gab Bedenken hinsichtlich der Geschäftspraktiken von Bonify, insbesondere in Bezug auf die Monetarisierung der App. Einige Nutzerinnen und Nutzer stellten fest, dass sie personalisierte Angebote für Finanzprodukte erhielten, die nicht immer im besten Interesse der Nutzerinnen und Nutzer waren. Es wurde befürchtet, dass die App durch Provisionszahlungen von Finanzdienstleistern dazu verleitet werden könnte, bestimmte Produkte zu empfehlen.
Fazit
Wir selbst nutzen die App, für uns überwiegt der Vorteil zu wissen, was aktuell unser Schufa-Score ist, die möglichen Nachteile. Selbstverständlich verzichten wir darauf überteuerte Kredite in der App abzuschließen. Hier geht es zur kostenlosen Bonitätsprüfung mit Bonify*.
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