Wie funktioniert der Kran­ken­kas­senwechsel?

Ganz einfach.

1. Du suchst dir eine neue Krankenkasse
   Dabei solltest du nicht nur auf den Zusatzbeitrag achten, sondern auch auf die Leistungen. Weiter unten stellen wir dir unsere Favoriten vor.
2. Du meldest dich bei deiner neuen Krankenkasse an
   Dazu meldest du dich einfach bei der neuen Krankenkasse an, bei vielen Krankenkassen geht das direkt online auf deren Internetseite (auch bei unseren Favoriten). Bei manchen Krankenkassen musst du noch einen Antrag per Post schicken.
3. Die neue Krankenkasse kümmert sich um die Kündigung
   Die Kündigung deiner alten Krankenkasse übernimmt die neue Krankenkasse. Du musst nichts weiter tun. Innerhalb von 14 Tagen bestätigt deine alte Krankenkasse die Kündigung. Deine neue Krankenkasse bestätigt dir dann, ob der Wechsel geklappt hat.
4. Du informierst deinen Arbeitgeber
   Wenn du sozialversicherungspflichtig beschäftigt bist, solltest du auch deinen Arbeitgeber formlos über den Wechsel der Krankenkasse informieren. Am einfachsten schreibst du eine E-Mail an die zuständige Personalabteilung und teilst ihr mit, bei welcher Krankenkasse du ab wann versichert bist.

Der gesamte Anmeldevorgang bei der neuen Krankenkasse dauert etwa 10 bis 15 Minuten. Danach ist nichts mehr zu tun, alles Weitere übernimmt die neue Krankenkasse.

Was sind die Vorrausetzungen für den Wechsel?

Im Gegensatz zu einem Wechsel in die private Krankenversicherung gibt es für einen Wechsel innerhalb der gesetzlichen Krankenversicherung nur wenige Voraussetzungen. Weder das Einkommen noch der Gesundheitszustand spielen eine Rolle. Zu beachten ist, dass die Bindungsfrist in der gesetzlichen Krankenversicherung ein Jahr beträgt. Die gesetzliche Krankenkasse kann also höchstens einmal im Jahr gewechselt werden. Eine Ausnahme ist die Erhöhung des Zusatzbeitrages. Erhöht deine Krankenkasse den Zusatzbeitrag, hast du ein Sonderkündigungsrecht. In diesem Fall entfällt die einjährige Bindungsfrist.

Wenn du wechseln möchtest, beträgt die Kündigungsfrist zwei volle Monate zum Monatsende. Wenn du dich zum Beispiel am 13. März für einen Wechsel entscheidest, kannst du frühestens zum 1. Juni in die neue Krankenkasse wechseln.

Wie viel kann ich mit einem Wechsel sparen?

In der gesetzlichen Krankenversicherung zahlt doch jeder gleich viel? Das stimmt nicht. Zwar ist der allgemeine Beitrag in der gesetzlichen Krankenversicherung für alle gleich und liegt derzeit bei 14,6 % des Bruttoeinkommens. Darüber hinaus können die Krankenkassen einen individuellen Zusatzbeitrag festlegen, um finanzielle Engpässe auszugleichen und besondere Leistungen zu finanzieren. Im Bundesdurchschnitt liegt die Höhe des Zusatzbeitrages in 2024 bei 1,7 %. Die Beiträge, also der allgemeine Beitragssatz und der Zusatzbeitrag, werden je zur Hälfte vom Arbeitnehmer und vom Arbeitgeber getragen. Beispiel: Eine Krankenkasse erhebt einen Zusatzbeitrag von 1,6 Prozent. Der Gesamtbeitragssatz beträgt also 14,6 % + 1,6 % = 16,2 %. Davon müssen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer die Hälfte, also 8,1 % des beitragspflichtigen Einkommens tragen.

Durch einen Wechsel der Krankenkasse können gesetzlich Versicherte viel Geld sparen, da die Beitragssätze zwischen 15,5% und 17,3% liegen. Wie viel man genau sparen kann, hängt natürlich vom Einkommen und der Krankenkasse ab. Die Beitragsbemessungsgrenze liegt 2024 bei 62.100 €, d.h. ab diesem Einkommen kannst du am meisten sparen. Wenn du zum Beispiel in Berlin wohnst, kannst du als Angestellter 558,90 € sparen, da hier der niedrigste Beitragssatz bei 15,5% und der höchste Beitragssatz bei 17,3% liegt. Als Selbständiger kannst du sogar das Doppelte sparen, nämlich 1.117,80 €.

Du siehst also, dass sich ein solcher Wechsel mit wenig Aufwand wirklich lohnen kann. Mindestens genauso wichtig wie die Ersparnis sollten aber die Leistungen sein. Deshalb stellen wir dir hier unsere Favoriten vor.

Was bringen mir die Zusatzleistungen?

Ca. 96% der Leistungen der gesetzlichen Krankenkassen sind vom Gesetzgeber vorgeschrieben, das heißt, dass du bei einem Wechsel auf keine gesetzliche Grundleistung verzichten musst. Es gibt aber eine Reihe von Leistungen, bei denen sich die Kassen unterscheiden, nämlich bei den freiwilligen Zusatzleistungen, diese betreffen beispielsweise die folgenden Bereiche:

• Homöopathie
• Osteopathie
• Zuschuss zur professionellen Zahnreinigung
• Vergünstigter Zahnersatz
• Zusätzliche Vorsorgeuntersuchungen
• Bonusprogramme

Im Rahmen von Bonusprogrammen zahlen viele Krankenkassen eine Geldprämie für einzelne Maßnahmen, z. B. für Früherkennungs- und Vorsorgeuntersuchungen oder Schutzimpfungen. Das bedeutet, dass bereits nach einer einzigen Vorsorgeuntersuchung oder Schutzimpfung eine Geldprämie ausgezahlt werden kann. Auch für die Mitgliedschaft in einem Sportverein, Krebsvorsorgeuntersuchungen oder die Teilnahme an Präventionskursen können Versicherte im Rahmen von Bonusprogrammen Punkte sammeln.