Juniordepot-Vergleich: Einfach und renditestark für Kinder sparen

Bei der Geldanlage ist ein langer Anlagehorizont für den Zinseszinseffekt besonders wichtig. Wo ist diese Voraussetzung besser gegeben als in einem Depot für das eigene Kind? Darüber hinaus bietet das Juniordepot weitere Vorteile wie attraktive Versteuerung und eine frühe finanzielle Bildung. In unserem Blogbeitrag schauen wir uns an, warum ein Juniordepot sinnvoll ist und welche Anbieter sich dafür eignen.

Warum ist ein Juniordepot sinnvoll?

Auch wenn die Zinsen auf dem Sparbuch wieder steigen, lohnt sich das Sparen wegen der hohen Inflationsraten nicht. Das Geld verliert Jahr für Jahr an Kaufkraft. Das Geld am Aktienmarkt anzulegen, bietet dagegen attraktive Renditechancen. Für die langfristige Geldanlage eignen sich deshalb Aktien-ETFs sehr gut. Sie sind kostengünstig und breit diversifiziert. Auf lange Sicht lassen sich mit ETFs Renditen im oberen einstelligen Prozentbereich erzielen und bei einem langen Anlagehorizont sinkt die Wahrscheinlichkeit, Verluste zu erleiden (mehr dazu in unserem Finanzguide).

Auch aus steuerlicher Sicht ist ein Juniordepot spannend. Dein Kind hat einen eigenen Sparerpauschbetrag und kann derzeit 1.000 Euro Kapitalerträge pro Jahr steuerfrei erhalten. Dazu musst du der Bank einen Freistellungsauftrag erteilen. Übersteigen die Kapitalerträge den Sparerpauschbetrag, kann eine Nichtveranlagungsbescheinigung beantragt werden. Nach Vorlage der Nichtveranlagungsbescheinigung bei der Bank führt diese keine Steuern ab. Bis zum Grundfreibetrag von 12.096 Euro im Jahr 2025 fallen dann für die Kapitalerträge keine Steuern an. Zusammen mit dem Sparerpauschbetrag (1.000 Euro) und dem Sonderausgabenpauschbetrag (36 Euro) könnte dein Kind im Jahr 13.142 Euro Kapitalerträge steuerfrei erzielen. Bei einer angenommenen Dividendenrendite von 3 Prozent müsste der Depotwert hier bei etwa 400.000 Euro liegen, damit du diese Grenze überschreitest.

Nicht zuletzt kannst du dein Kind mit einem Juniordepot langsam an das Thema Finanzen heranführen. Wenn dein Kind das Depot mit 18 Jahren übernimmt, hat der Zinseszinseffekt bereits erste Früchte getragen und die Wahrscheinlichkeit, dass dein Kind das Depot weiterführt, steigt.

    Welche Themen gibt es zu beachten?

    Bafög: Bei der Beantragung von Bafög wird das Vermögen des Kindes angerechnet. Die Grenze liegt 2025 bei 15.000 Euro für alle unter 30 und bei 45.000 Euro ab 30. 

    Kindergeld: Das Kindergeld wird unabhängig von den jährlichen Einkünften aus Kapitalvermögen gewährt.

    Krankenkasse: Ist dein Kind gesetzlich mitversichert, kommt es auf die Höhe der Kapitaleinkünfte an. Verdient das Kind weniger als 535 Euro im Monat bzw. 6.420 Euro im Jahr, kann es beitragsfrei in der Familienversicherung bleiben. Da der Sparerpauschbetrag von 1.000 Euro berücksichtigt wird, ist ein Einkommen von 7.420 Euro (2025) möglich. Ist dein Kind privat krankenversichert, kann es Kapitalerträge in unbeschränkter Höhe erzielen.

    Rechtlicher Rahmen: Mit dem Juniordepot eröffnest du ein Depot für dein Kind. Rechtlich gehört es dem Kind, es kann aber erst nach seiner Volljährigkeit darüber verfügen. Das Geld auf dem Depot darf weder für den Unterhalt des Kindes noch für eigene Zwecke ausgegeben werden. Lege nur Geld für dein Kind an, das du auf Dauer nicht benötigst oder das dein Kind geschenkt bekommt. Nach § 1642 BGB bist Du auch verpflichtet, das Geld im Sinne einer wirtschaftlichen Vermögensverwaltung anzulegen, d.h. Anlagen mit hohen Verlustrisiken, wie z.B. Hebelprodukte, gehören nicht dazu. Renditestark, diversifiziert und einfach geht es wie gesagt mit einem ETF-Sparplan.

    Welche Anbieter kommen in Frage?

    Nicht alle Banken bieten ein Juniordepot an. Bei der Auswahl haben wir nur die Banken berücksichtigt, die aus unserer Sicht auch bei Volljährigkeit noch attraktive Depotkonditionen bieten. So haben wir Trade Republic, ING, Consorsbank, flatex, comdirect und 1822direkt in unseren Vergleich einbezogen. Kriterien waren für uns neben der kostenlosen Depotführung auch niedrige Ordergebühren und eine gute Produktauswahl.

    Testsieger wurde Trade Republic*.

    Seit dem 27.05.2025 gibt es das Trade Republic Kinderdepot. Damit möchte Trade Republic sicherstellen, dass auch der kommenden Generation eine ausreichende Altersvorsorge zur Verfügung steht.

    Was macht das Angebot von Trade Republic besonders?

    ETFs können bei Trade Republic grundsätzlich kostenlos bespart werden (ohne Ordergebühren). In diesem Fall entfällt allerdings bei 3 ETFs sogar die ETF-Gebühr (0,1 – 0,5 %). Diese wird bis zum 18. Lebensjahr von Vanguard und Trade Republic zurückerstattet und wieder direkt reinvestiert.

    Bei folgenden drei ETFs gibt es das Angebot ‚Kindergeld‘:

    1. Vanguard FTSE All World USD (Acc)
    2. Vanguard ESG Global All Cap USD (Acc)
    3. Vanguard LifeStrategy 80 EUR (Acc)

    Das Kinderdepot kannst du in deinem eigenen Trade Republic Account eröffnen*, dafür musst du dann beispielsweise einen Nachweis über das Sorgerecht vorlegen.

    Was ist sonst noch wichtig beim Kinderdepot von Trade Republic?

    Das Trade Republic Depot ist kostenlos, Trade Republic erhebt keine Depotführungsgebühren. Trade Republic gibt den Zins der Zentralbank weiter, aktuell erhält man auch auf Cash 2,25 % Zinsen.

    Trade Republic bietet auch eine Schnittstelle zur Steuererklärung, was es weiter vereinfacht.

    Zweiter wurde die ING. Mit kostenloser Depotführung und über 800 kostenlosen ETF-Sparplänen landet die ING verdient auf dem zweiten Platz. Für die Eröffnung muss das Antragsformular heruntergeladen, ausgefüllt und zusammen mit den erforderlichen Unterlagen per Post eingereicht werden. 

    Den zweiten Platz in unserem Ranking belegt flatex. Kostenlose Depotführung und eine große Auswahl an kostenlosen ETF-Sparplänen überzeugen. Allerdings ist die Kontoeröffnung hier nur per E-Mail möglich (Antrag an info@flatex.de).

    Den vierten Platz in unserem Ranking belegt die Consorsbank*. Neben der kostenlosen Depotführung überzeugt die Consorsbank mit 411 kostenlosen Aktionssparplänen.

    Den fünften Platz in unserem Ranking belegt comdirect*. Die Depotführung ist bei comdirect nur bei einem Sparplan oder einer Mindestanzahl von Trades pro Monat dauerhaft kostenlos. Da ersteres aus unserer Sicht aber ohnehin eingerichtet werden sollte, sehen wir hier keinen großen Minuspunkt. Außerdem können 197 Sparpläne kostenlos bespart werden.

    Den sechsten Platz in unserem Ranking belegt die 1822 direkt*. Wie bei der comdirect ist ein Sparplan Voraussetzung für die kostenlose Depotführung.

    Wie funktioniert die Eröffnung eines Juniordepots?

    Während die Eröffnung eines eigenen Depots heute in wenigen Minuten möglich ist, gestaltet sich die Eröffnung eines Juniordepots etwas aufwendiger. Je nach Bank werden unterschiedliche Unterlagen für die Eröffnung benötigt. In jedem Fall werden eine Kopie der Geburtsurkunde sowie die Steueridentifikationsnummer des Kindes benötigt. Außerdem wird für die Eröffnung eine Kopie des Personalausweises oder Reisepasses aller Erziehungsberechtigten benötigt. Manchmal ist auch eine Kopie des Sorgerechtsbeschlusses oder der Heiratsurkunde erforderlich. Wenn du selbst bereits ein Depot bei der jeweiligen Bank hast, ist die Eröffnung einfacher.

    Bei TradeRepublic braucht man ein eigenes Depot für die Eröffnung. Bei Comdirect, Consorsbank und 1822direkt kann der Antrag zur Eröffnung eines Junior-Depots online ausgefüllt werden. Bei ING und Flatex ist dies nur per Mail/PDF möglich.

    Disclaimer – Die Informationen können teilweise nicht mehr aktuell sein oder nicht zu 100 % vollständig, bei Fragen und Anmerkungen, schreibt es in die Kommentare. Veranlagungen in Finanzinstrumenten sind mit Risiken verbunden und können neben den Erträgen auch zum Verlust des eingesetzten Kapitals führen.

    *Bei den im Artikel verwendeten Links handelt es sich um Affiliate Links, wenn du über den Link das Depot eröffnest unterstützt du unsere Arbeit. 

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