Juniordepot-Vergleich: Einfach und renditestark für Kinder sparen

Bei der Geldanlage ist ein langer Anlagehorizont für den Zinseszinseffekt besonders wichtig. Wo ist diese Voraussetzung besser gegeben als in einem Depot für das eigene Kind? Darüber hinaus bietet das Juniordepot weitere Vorteile wie attraktive Versteuerung und eine frühe finanzielle Bildung. In unserem Blogbeitrag schauen wir uns an, warum ein Juniordepot sinnvoll ist und welche Anbieter sich dafür eignen.

Warum ist ein Juniordepot sinnvoll?

Auch wenn die Zinsen auf dem Sparbuch wieder steigen, lohnt sich das Sparen wegen der hohen Inflationsraten nicht. Das Geld verliert Jahr für Jahr an Kaufkraft. Das Geld am Aktienmarkt anzulegen, bietet dagegen attraktive Renditechancen. Für die langfristige Geldanlage eignen sich deshalb Aktien-ETFs sehr gut. Sie sind kostengünstig und breit diversifiziert. Auf lange Sicht lassen sich mit ETFs Renditen im oberen einstelligen Prozentbereich erzielen und bei einem langen Anlagehorizont sinkt die Wahrscheinlichkeit, Verluste zu erleiden (mehr dazu in unserem Finanzguide).

Auch aus steuerlicher Sicht ist ein Juniordepot spannend. Dein Kind hat einen eigenen Sparerpauschbetrag und kann derzeit 1.000 Euro Kapitalerträge pro Jahr steuerfrei erhalten. Dazu musst du der Bank einen Freistellungsauftrag erteilen. Übersteigen die Kapitalerträge den Sparerpauschbetrag, kann eine Nichtveranlagungsbescheinigung beantragt werden. Nach Vorlage der Nichtveranlagungsbescheinigung bei der Bank führt diese keine Steuern ab. Bis zum Grundfreibetrag von 10.908 Euro im Jahr 2023 fallen dann für die Kapitalerträge keine Steuern an. Zusammen mit dem Sparerpauschbetrag (1.000 Euro) und dem Sonderausgabenpauschbetrag (36 Euro) könnte dein Kind im Jahr 11.944 Euro Kapitalerträge steuerfrei erzielen. Bei einer angenommenen Dividendenrendite von 3 Prozent müsste der Depotwert hier bei knapp 400.000 Euro liegen, damit du diese Grenze überschreitest.

Nicht zuletzt kannst du dein Kind mit einem Juniordepot langsam an das Thema Finanzen heranführen. Wenn dein Kind das Depot mit 18 Jahren übernimmt, hat der Zinseszinseffekt bereits erste Früchte getragen und die Wahrscheinlichkeit, dass dein Kind das Depot weiterführt, steigt.

Welche Themen gibt es zu beachten?

Bafög: Bei der Beantragung von Bafög wird das Vermögen des Kindes angerechnet. Die Grenze liegt 2023 bei 15.000 Euro.

Kindergeld: Das Kindergeld wird unabhängig von den jährlichen Einkünften aus Kapitalvermögen gewährt.

Krankenkasse: Ist dein Kind gesetzlich mitversichert, kommt es auf die Höhe der Kapitaleinkünfte an. Verdient das Kind weniger als 485 Euro im Monat bzw. 5.820 Euro im Jahr, kann es beitragsfrei in der Familienversicherung bleiben. Da der Sparerpauschbetrag von 1.000 Euro berücksichtigt wird, ist ein Einkommen von 6.820 Euro (2023) möglich. Ist das Kind privat krankenversichert, wirkt sich das Juniordepot nicht aus.

Rechtlicher Rahmen: Mit dem Juniordepot eröffnest du ein Depot für dein Kind. Rechtlich gehört es dem Kind, es kann aber erst nach seiner Volljährigkeit darüber verfügen. Das Geld auf dem Depot darf weder für den Unterhalt des Kindes noch für eigene Zwecke ausgegeben werden. Lege nur Geld für dein Kind an, das du auf Dauer nicht benötigst oder das dein Kind geschenkt bekommt. Nach § 1642 BGB bist Du auch verpflichtet, das Geld im Sinne einer wirtschaftlichen Vermögensverwaltung anzulegen, d.h. Anlagen mit hohen Verlustrisiken, wie z.B. Hebelprodukte, gehören nicht dazu. Renditestark, diversifiziert und einfach geht es wie gesagt mit einem ETF-Sparplan.

Welche Anbieter kommen in Frage?

Nicht alle Banken bieten ein Juniordepot an. Bei der Auswahl haben wir nur die Banken berücksichtigt, die aus unserer Sicht auch bei Volljährigkeit noch attraktive Depotkonditionen bieten. So haben wir ING, Consorsbank, flatex, comdirect und 1822direkt in unseren Vergleich einbezogen. Kriterien waren für uns neben der kostenlosen Depotführung auch niedrige Ordergebühren und eine gute Produktauswahl.

# 1 ING

Bester Juniordepotbroker laut fiducation

Testsieger wurde die ING. Mit kostenloser Depotführung und 834 kostenlosen ETF-Sparplänen landet die ING verdient auf dem ersten Platz. Für die Eröffnung muss das Antragsformular heruntergeladen, ausgefüllt und zusammen mit den erforderlichen Unterlagen per Post eingereicht werden. 

Den zweiten Platz in unserem Ranking belegt flatex. Kostenlose Depotführung und eine große Auswahl an kostenlosen ETF-Sparplänen überzeugen. Allerdings ist die Kontoeröffnung hier nur per E-Mail möglich (Antrag an info@flatex.de).

Den dritten Platz in unserem Ranking belegt die Consorsbank. Neben der kostenlosen Depotführung überzeugt die Consorsbank mit 411 kostenlosen Aktionssparplänen.

Den vierten Platz in unserem Ranking belegt comdirect. Die Depotführung ist bei comdirect nur bei einem Sparplan oder einer Mindestanzahl von Trades pro Monat dauerhaft kostenlos. Da ersteres aus unserer Sicht aber ohnehin eingerichtet werden sollte, sehen wir hier keinen großen Minuspunkt. Außerdem können 197 Sparpläne kostenlos bespart werden.

Den fünften Platz in unserem Ranking belegt die 1822 direkt. Wie bei der comdirect ist ein Sparplan Voraussetzung für die kostenlose Depotführung.

Wie funktioniert die Eröffnung eines Juniordepots?

Während die Eröffnung eines eigenen Depots heute in wenigen Minuten möglich ist, gestaltet sich die Eröffnung eines Juniordepots etwas aufwendiger. Je nach Bank werden unterschiedliche Unterlagen für die Eröffnung benötigt. In jedem Fall werden eine Kopie der Geburtsurkunde sowie die Steueridentifikationsnummer des Kindes benötigt. Außerdem wird für die Eröffnung eine Kopie des Personalausweises oder Reisepasses aller Erziehungsberechtigten benötigt. Manchmal ist auch eine Kopie des Sorgerechtsbeschlusses oder der Heiratsurkunde erforderlich. Wenn du selbst bereits ein Depot bei der jeweiligen Bank hast, ist die Eröffnung einfacher.

Bei Comdirect, Consorsbank und 1822direkt kann der Antrag zur Eröffnung eines Junior-Depots online ausgefüllt werden. Bei ING und Flatex ist dies nur per Mail/PDF möglich.

Disclaimer – Die Informationen können teilweise nicht mehr aktuell sein oder nicht zu 100 % vollständig, bei Fragen und Anmerkungen, schreibt es in die Kommentare. Veranlagungen in Finanzinstrumenten sind mit Risiken verbunden und können neben den Erträgen auch zum Verlust des eingesetzten Kapitals führen. Bei den im Artikel verwendeten Links handelt es sich teilweise um Affiliate Links.

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