Wie fängt man am besten mit ETFs an?
Die Empfehlung wäre 10 – 20 % des verfügbaren Nettoeinkommens in ETFs zu investieren. Mehr schadet selbstverständlich nicht. Voraussetzungen ist, dass man existenzielle Risiken abgesichert hat, keine Konsumschulden mehr hat, sowie einen Notgroschen, der die Fixkosten von 6 – 12 Monaten abdeckt.

In der Regel eignet sich zum Start und in jungen Jahren ein breit gestreutes Investmentportfolio, das senkt das Risiko, bei gleichzeitiger Renditemaximierung. Das kann man entweder mit einem ETF auf MSCI ACWI IMI Index oder den FTSE All-World Index abilden.
Ebenso eignen sich ETFs auf den MSCI World Index in Kombination mit dem MSCI EM Index, mit einer Gewichtung von beispielsweise 70 zu 30 Prozent.
Wie viel sollte man monatlich in ETFs investieren?
Die Empfehlung wäre 10 – 20 % des verfügbaren Nettoeinkommens zu investieren. Mehr schadet selbstverständlich nicht. Voraussetzungen ist, dass man existenzielle Risiken abgesichert hat, keine Konsumschulden mehr hat, sowie einen Notgroschen, der die Fixkosten von 6 – 12 Monaten abdeckt.
Wie kann ich einen ETF-Sparplan anlegen?
Wir haben den kompletten Prozess in diesem Youtube Video zusammengefasst:
Hier durchlaufen wir den gesamten Prozess am Beispiel von Trade Republic
- Broker wählen (siehe Brokervergleich)
- Broker eröffnen
Eine Möglichkeit in ETF-Sparpläne zu investieren, ist ein Depot bei Trade Republic.
- Identifizieren – welche Alternativen gibt es zum PostIdent Verfahren?
Die Identifizierung bei einem Broker erfolgt meistens über Video-Ident, der digitalen Ausweisfunktion oder indem man sich eben in einer Postfiliale identifizieren lässt.
- Geld überweisen – Wie lange dauert eine Überweisung auf das Verrechnungskonto?
Bei den meisten Brokern musst du erstmal Geld auf das Verrechnungskonto überweisen. Meist von einem vorher ausgewählten Referenzkonto. Teilweise ist eine Echtzeitüberweisung möglich, teilweise dauert es bis zu drei Tagen. Bei den Überweisungen sollte man darauf achten, dass man nicht direkt unangekündigt mehr als 10.000 Euro überweist. Sonst kann das Konto teilweise wegen einem Geldwäscheverdacht gesperrt werden. Bei fünfstelligen Beträgen am besten die depotführende Bank im Vorfeld informieren.
- ETF-Sparplan erstellen
Im Folgenden siehst du alle neun Schritte um einen ETF-Sparplan einzurichten am Beispiel von Trade Republic. Auch bei anderen Brokern funktioniert das Ganze nach diesem Muster:
Was ist besser, thesaurierender oder ausschüttender ETF?
Je nach Anteilsklasse eines Fonds oder ETFs gibt es zwei Möglichkeiten für den Umgang mit den Erträgen:
- Ausschüttende Fonds und ETFs zahlen Zinsen und Dividenden regelmäßig aus, meist auf ein Verrechnungskonto.
- Thesaurierende Fonds und ETFs reinvestieren die Erträge direkt in neue Wertpapiere, anstatt sie an die Anleger auszuzahlen.
Diese Entscheidung hat wesentliche Auswirkungen auf die Wertentwicklung der Geldanlage. Während sich die Rendite ausschüttender Fonds ausschließlich aus der Kursentwicklung der enthaltenen Wertpapiere ergibt, profitieren thesaurierende Fonds zusätzlich von der Wiederanlage der Erträge. Dadurch entsteht ein verstärkter Zinseszinseffekt, der langfristig zu einem schnelleren Wachstum des Investments führen kann.
Was geschieht mit den Erträgen?
Je nach Anteilsklasse eines Fonds oder ETFs gibt es zwei Möglichkeiten:
- Ausschüttende Fonds und ETFs zahlen Zinsen und Dividenden regelmäßig aus, meist auf ein Verrechnungskonto
- Thesaurierende Fonds und ETFs reinvestieren die Erträge direkt in neue Wertpapiere, anstatt sie auszuzahlen.
Diese Wahl beeinflusst die Wertentwicklung der Geldanlage erheblich. Bei ausschüttenden Fonds ergibt sich das Wachstum allein aus der Kursentwicklung der enthaltenen Wertpapiere. Thesaurierende Fonds hingegen profitieren zusätzlich von den reinvestierten Erträgen, die wiederum Rendite erwirtschaften. Dadurch verstärkt sich der Zinseszinseffekt, was langfristig zu einem schnelleren Vermögensaufbau führen kann.
Woran erkenne ich, ob es sich um einen thesaurierenden oder ausschüttenden Fonds handelt?
In der Regel lässt sich das sehr schnell erkennen, bei thesaurierenden ETFs steht die Abkürzung „Acc“ am Ende des ETF Namens. Das kommt aus dem Englischen und bedeutet accumulating, sprich thesaurierend.
Wann thesaurierend, wann ausschüttend?
Thesaurierend bringt einen steuerlichen Vorteil, wenn der Sparerpauschbertrag bereits aufgebraucht ist und man sich nicht um das reinvestieren kümmert.
Ausschüttend ist spannend als Motivation, insbesondere wenn man seinen Sparerpauschbetrag bisher nicht aufgebraucht hat.
Auf lange Sicht fährt man mit dem thesaurierenden Ansatz steuerlich vermutlich besser. Insgesamt hängt das aber stark von der individuellen Situation, sowie dem rechtlichen Rahmen ab. Was den Aufwand betrifft, der thesaurierende Ansatz ist in jedem Fall bequemer und meistens wohl auch finanziell attraktiver.
Wie richte ich einen Freistellungsauftrag ein?
Zunächst sollte man wissen, in Deutschland verfügt jede und jeder über einen Sparerpauschbetrag von 1.000 Euro. Paare die ihr Einkommen zusammen veranlagen haben sogar einen Sparerpauschbetrag von 2.000 Euro. Das heißt bis zu 1.000 bzw. 2.000 Euro können steuerfrei als Kapitalerträge erzielt werden. Unter Kapitalerträge versteht man Kursgewinne, Dividenden- und Zinszahlungen. Im Folgenden werden wir auch am Beispiel von Trade Republic aufzeigen, wie man einen Sparerpauschbetrag einrichtet.
Kann man mit ETFs was falsch machen?
Diese drei Fehler solltest du beim Einrichten der ETF-Sparpläne auf jeden Fall vermeiden:
Keine ausreichende Diversifikation durch ähnliche ETFs
Ein häufiger Fehler bei der Geldanlage ist eine unzureichende Diversifikation, die oft mit einer Übergewichtung bestimmter Unternehmen, Regionen oder Sektoren einhergeht.
Wenn ETFs ähnliche oder sogar identische Sektoren abbilden, führt dies zu einer geringen Diversifikation und einer übermäßigen Konzentration auf einzelne Unternehmen. Ein typisches Beispiel wäre die Kombination eines MSCI World-ETFs mit einem S&P 500- oder NASDAQ-100-ETF.
Der MSCI World ist bereits stark USA-lastig – rund 60 % des Portfolios entfallen auf amerikanische Unternehmen, darunter große Tech-Konzerne wie Amazon, Microsoft und Meta. Der S&P 500, als führender Index für große US-Unternehmen, verstärkt diese Konzentration zusätzlich, da er ebenfalls dieselben Tech-Riesen umfasst.
In der Praxis zeigt sich oft, dass Anleger zu viele ETFs mit ähnlicher Zusammensetzung kaufen. Überschneiden sich die Positionen innerhalb des Portfolios, bringt dies kaum zusätzliche Diversifikationsvorteile. Stattdessen steigen die Transaktionskosten durch die Vielzahl an ETFs, und auch das Rebalancing sowie das gesamte Portfoliomanagement werden unnötig aufwendiger.
Solltest du Dir unsicher sein, ob deine Sparpläne ein Klumpenrisiko aufweisen, prüfen wir gerne deine Sparpläne, schreibe uns dazu gerne auf Social Media oder an info@fiducation.de.
Zu hohe Kosten
Dass ETFs zu den kostengünstigsten Anlageinstrumenten gehören, ist weitgehend bekannt. Im Gegensatz zu aktiv gemanagten Fonds, den klassischen Mutual Funds, fallen beim Kauf von ETFs keine Ausgabeaufschläge an. Zudem sind die laufenden Kosten (TER) meist deutlich niedriger, und es gibt keine Performancegebühren. Dennoch solltest du nicht blind einen ETF wählen, ohne die Kosten zu berücksichtigen – denn auch innerhalb des ETF-Marktes gibt es sowohl günstige als auch teurere Varianten.
Selbst ETFs, die denselben Index abbilden, beispielsweise den MSCI World, und ansonsten nahezu identisch sind, können unterschiedlich hohe Gebühren haben. Auf lange Sicht kann sich dieser Unterschied erheblich auf die Rendite auswirken.
Daher ist es wichtig, die Kosten verschiedener ETFs zu vergleichen und stets auf die TER sowie die Tracking Difference zu achten. Besonders aktive ETFs oder Smart-Beta-ETFs haben oft höhere Gebühren. Als grobe Orientierung sollte die TER eines passiven ETFs nicht über 1 % liegen – die meisten bewegen sich zwischen 0,04 % und 0,50 %.
Zusätzliche Kosten können durch die Wahl der falschen Börse oder eines teuren Brokers entstehen. Mit einem Depotanbieter, der günstige Konditionen bietet, und einer Börse mit niedrigen Handelsgebühren kannst du deine Kosten weiter reduzieren.
Mit passiven ETFs einen aktiven Ansatz verfolgen
Der traditionelle ETF-Ansatz basiert auf passivem Investieren. Während beim aktiven Investieren gezielt Aktien ausgewählt und opportunistisch gehandelt werden, setzt passives Investieren auf die langfristige Entwicklung des gesamten Marktes.
In den letzten Jahren sind jedoch neue ETF-Typen entstanden, darunter Smart-Beta-ETFs, Hebel-ETFs und aktive ETFs. Diese bewegen sich stärker in Richtung aktiver Anlagestrategien und weichen vom klassischen, kosteneffizienten ETF-Prinzip ab.
Ein zentraler Vorteil von ETFs sind die niedrigen Kosten. Neben den laufenden Kosten (TER) spielen auch die Transaktionskosten beim Broker eine Rolle. Wer häufig kauft und verkauft, schmälert seine Rendite, da jede Transaktion Gebühren verursacht.
Ruhig bleiben in Krisenzeiten
Passives Investieren bedeutet auch, in turbulenten Marktphasen einen kühlen Kopf zu bewahren und der ursprünglichen Strategie treu zu bleiben. Panikverkäufe in Zeiten fallender Kurse können langfristig mehr schaden als nützen.
Die Regression zum Mittelwert aus der Statistiktheorie unterstützt diesen Ansatz: Langfristig tendiert der Markt dazu, sich seinem durchschnittlichen Renditeniveau anzunähern. Das bedeutet, dass Wertpapiere, die zuletzt besonders gut liefen, künftig oft schlechter abschneiden – und umgekehrt.
Kein ständiger ETF-Wechsel ohne guten Grund
Auch häufiges Wechseln von ETFs, sogenanntes ETF-Hopping, ist selten sinnvoll. Manche Anleger tauschen regelmäßig ETFs aus, weil sie neue Produkte mit minimal besseren Konditionen entdecken. Doch eine um 0,01 % niedrigere TER allein ist kein ausreichender Grund, den ETF in einem Sparplan zu wechseln – langfristig übersteigen die Wechselkosten meist den potenziellen Vorteil.
Disclaimer: Keine Anlageberatung, dieser Blogartikel stellt lediglich eine praxisnahe beispielhafte Möglichkeit dar, wie man in ETFs investieren kann. Trade Republic bezahlt uns nicht für diesen Blogartikel. Wir haben uns für Trade Republic entschieden, da Trade Republic Stand 03.03.2025 in unserem Brokervergleich am besten abschneidet.