Tierkrankenversicherung für Hund und Katze – Lohnt sich der Abschluss?

Haustiere sind für viele Menschen treue Begleiter und Familienmitglieder. Doch wenn Hund oder Katze krank werden oder einen Unfall haben, können die Tierarztkosten schnell in die Höhe schießen. Eine Tierkrankenversicherung soll hier finanziell entlasten. Doch lohnt sich der Abschluss wirklich? Wir haben die wichtigsten Informationen für dich zusammengefasst.

Eine Tierkrankenversicherung soll finanziell entlasten. Doch lohnt sich der Abschluss wirklich? Wir haben die wichtigsten Informationen für dich zusammengefasst.

Was deckt eine Tierkrankenversicherung ab?

Es gibt zwei Hauptarten von Tierkrankenversicherungen:

  1. Vollversicherung: Deckt ambulante und stationäre Behandlungen, Operationen, Medikamente und teilweise auch Vorsorgeleistungen wie Impfungen ab.
  2. Operationskostenversicherung: Übernimmt ausschließlich Kosten für chirurgische Eingriffe, inklusive Diagnostik und Nachbehandlung.

Die Leistungen variieren je nach Anbieter und Tarif. Wichtig ist, dass die Versicherung möglichst viele Kosten übernimmt und dabei wenige Ausschlüsse hat. Besonders bei genetisch bedingten Erkrankungen bestimmter Rassen sollte genau hingeschaut werden.

Kosten und Beitragsentwicklung
Die Beiträge für eine Tierkrankenversicherung hängen von verschiedenen Faktoren ab:

  • Tierart und Rasse: Bestimmte Rassen haben ein höheres Krankheitsrisiko.
  • Alter des Tieres: Je älter das Tier, desto höher der Beitrag.
  • Leistungsumfang: Umfangreichere Tarife kosten mehr.

Beispielhafte Kosten:

  • Vollversicherung für einen einjährigen Labrador: 60 bis teilweise über 130 Euro pro Monat.
  • Operationskostenversicherung: Ab 10 Euro pro Monat.

Mit zunehmendem Alter des Tieres steigen die Beiträge. Zudem übernehmen viele Versicherungen nicht alle Kosten, sodass trotz Versicherung Eigenanteile bleiben.

Worauf sollte man beim Abschluss achten?

Wenn du dich für eine Tierkrankenversicherung entscheidest, beachte folgende Punkte:

  • Versicherungssumme: Sollte bei einer OP-Versicherung unbegrenzt sein, bei einer Vollversicherung mindestens 5.000 Euro für Hunde und 3.500 Euro für Katzen.
  • Kostenübernahme: Mindestens 80 Prozent der Kosten sollten übernommen werden.
  • Selbstbeteiligung: Achte darauf, dass keine zusätzliche Selbstbeteiligung anfällt, wenn nicht 100 Prozent der Kosten übernommen werden.
  • Ausschlüsse: Wenige Ausschlüsse, insbesondere sollten genetisch bedingte Erkrankungen nicht ausgeschlossen sein.
  • Gebührenordnung für Tierärzte (GOT): Die Versicherung sollte mindestens den dreifachen Satz übernehmen.
  • Wartezeiten: Keine Wartezeiten für Not-OPs, z. B. nach einem Unfall.

Alternativen zur Versicherung:

Wir raten eher dazu, statt einer Versicherung monatlich einen festen Betrag zur Seite zu legen. So kann im Notfall auf ein finanzielles Polster zurückgegriffen werden. Dies kann besonders sinnvoll sein, wenn das Tier jung und gesund ist. Am besten hat man vor Kauf des Tieres schon ein Finanzpolster aufgebaut.

Aber auch wenn das Tier häufig behandelt werden muss ist eine Versicherung nicht zwingend die beste Option. Nach jeder Behandlung gibt es wie bei Sachversicherungen ein außerordentliches Kündigungsrecht für beide Seiten. Heißt wenn es sehr teuer war und auch absehbar weiter teuer werden kann, kann die Versicherung nach einer abgeschlossenen Behandlung den Vertrag kündigen.

Aus unserer Sicht ist die Tierkrankenversicherung daher eine Versicherung die nur sinnvoll ist, wenn man keinen Notgroschen aufgebaut hat. Bei einem ausreichend großen Notgroschen ist es oft spannender, auf eine Tierkrankenversicherung zu verzichten, das gilt für Tiere bis zur Größe von Katzen und Hunden.

Spezialfall: Pferde-OP-Versicherung: Schutz vor hohen Operationskosten

Ein sehr teure Vollkrankenversicherung rechnet sich meistens nicht. Allerdings sind Pferde anfällig für bestimmte Erkrankungen, insbesondere Koliken, die häufig operative Eingriffe erfordern. Die Kosten für solche Operationen können schnell mehrere tausend Euro betragen. Eine Pferde-OP-Versicherung kann hier finanziell entlasten, indem sie die Kosten für notwendige chirurgische Eingriffe übernimmt.

Leistungsumfang der Pferde-OP-Versicherung:

  • Operationskosten: Übernahme der Kosten für chirurgische Eingriffe, einschließlich Narkose und Nachbehandlung.
  • Regenerative Therapien: Einige Premium-Tarife decken auch moderne Behandlungsmethoden wie die Eigenbluttherapie ab.
  • Gebührenordnung für Tierärzte (GOT): Höhere Tarife übernehmen oft Kosten bis zum dreifachen GOT-Satz.

Fazit:

Eine Tierkrankenversicherung kann vor hohen Tierarztkosten schützen, ist jedoch mit regelmäßigen Beiträgen verbunden. Ob sich der Abschluss lohnt, hängt von individuellen Faktoren wie dem Gesundheitszustand des Tieres, dessen Art, dessen Alter und der eigenen finanziellen Situation ab. Es ist wichtig, die Angebote sorgfältig zu vergleichen und auf die Vertragsbedingungen zu achten. Wer Rücklagen hat ist meistens ohne Versicherung besser gestellt, Ausnahme bilden hier Pferde.

Disclaimer: Genannte Beträge können veraltet sein, dieser Artikel gibt eine generelle Empfehlung. Jeden individuellen Fall gilt es einzeln zu prüfen. Falls Du dabei Unterstützung benötigst, schreibe uns gerne eine E-Mail an info@fiducation.de oder kontaktiere uns auf unseren Social Media Kanälen.

 

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